Tag 33: Bergwitzsee – Rahnsdorf 38km



Unser Morgen begann mit einem leckeren Bauernfrรผhstรผck, das wir uns gestern schon in der Wirtschaft geholt hatten. Danach musste wieder alles verstaut werden. Also bauten wir den Weidezaun ab, packten die Hรคngematten und das Tarp ein, und pressten den Schlafsack wieder in seine Hรผlle. Kaffee und Kakao gab es vom Gaskocher, der danach auch wieder gut verpackt wurde. Einige Paparazzis standen schon um uns herum und machten Fotos von den Pferden und uns. Mit schwerem Herzen haben wir den schรถnen Bergwitzsee hinter uns gelassen, auch wenn wir stรคndig versucht waren wieder umzudrehen.
Unsere Strecke fรผhrte uns immer Richtung Lutherstadt Wittenberg, meistens auf dem ausgeschilderten Lutherweg, der uns schon seit Bayern immer wieder begegnet.
Auf einer saftigen Wiese machten wir dann Mittagspause und lieรŸen die Pferde lange grasen. Jetzt kam das anspruchsvollste Wegstรผck des Tages – die รœberquerung der Elbbrรผcke.

Nur ein schmaler Weg fรผhrte รผber die Brรผcke, wรคhrend rechts von uns Autos, LKWs und andere Monster vorbei donnerten und links von uns der Abgrund mit seinem reiรŸenden Nass drohte.

Tapfer stapften die Pferde Schritt fรผr Schritt รผber die Brรผcke, wรคhrend wir beteten und hofften, dass weder Pferd noch Mensch hier in Panik gerรคt.

Diese รœberquerung zeigte uns erst den wirklichen Wert unseres Flachmanns, den wir stets mit uns fรผhren und der den Nektar des Lebens enthรคlt.
Der nรคchste Halt sollte der REWE in der Innenstadt sein. Leider stellte sich heraus, dass das gewรผnschte Ziel mitten in einem Einkaufszentrum lag, wo wir mit den Pferden einfach nicht durch die Schiebetรผren passten. Also ritten wir weiter und fanden einen Edeka mit schรถner saftiger Wiese, und einem Dรถnerladen nebenan fรผr Chris. Die Pferde waren das Highlight so mancher Kinder und Erwachsener, die selten oder noch gar nie Pferde live gesehen hatten. Bei einem Tรคsschen Kaffee stellten sie uns viele Fragen und wollten natรผrlich Pferde streicheln. Wir konnten unsere Vorrรคte wieder auffรผllen und einen Mittagsnack genieรŸen. Aber auch die Pferde bekamen ihr Kraftfutter – in Form von Haferflocken mit Malzbier. Extra Power fรผr die nรคchsten Kilometer.
Kurz bevor wir dann Wittenberg wieder verlieรŸen, leuchtete hoch oben รผber der Stadt das goldende M. Das konnten wir natรผrlich nicht ignorieren – zu lange sehnten wir uns schon nach einem Softeis. Schnell war der Weg zum MC Drive eingeschlagen und kurze Zeit spรคter hielten wir erfolgreich unser Eis in den Hรคnden. Die Pferde hatten sich vorbildlich verhalten und am ersten wie auch am zweiten Fenster brav angehalten, so dass wir zahlen und das Eis entgegen nehmen konnten. Streicheleinheiten gab es auch noch von den McDonalds-Mitarbeitern, die sich รผber die Abwechslung freuten.
Spรคter stellte sich heraus, dass dieses Eis der letzte Motivationsschub vor der langen Nacht gewesen war. Wir ritten noch bis 23 30 Uhr, bis wir einen geeigneten รœbernachtungsplatz fanden. Das Aufbauen der Hรคngematten und des Weidezauns, mussten wir dann im Dunkeln bewerkstelligen. 2.30Uhr –  und endlich konnten wir Nachtruhe halten.